Moderner Klassiker der tschechischen Literatur
Pavel Šrut (1940–2018) war Dichter, Übersetzer (aus dem Englischen und Spanischen) und Songschreiber, vor allem jedoch ein sehr populärer Kinder- und Jugendbuchautor. Mit seiner Trilogie über die Lichožrouti (dt. Sockenfresser), die kleinen Wesen, die die Socken verschlungen haben, die man nach der Wäsche nicht wiederfindet, hat er einen modernen Klassiker der tschechischen Kinderliteratur geschaffen. 2012 wurde Šrut mit dem Karel-Čapek-Preis des tschechischen PEN-Zentrums geehrt, 2015 mit dem Staatspreis für Literatur.
Er studierte Anglistik und Hispanistik, in den 1960er Jahren begann er Gedichte in Zeitschriften zuveröffentlichen, 1964 erschienen sie unter dem Titel Noc plná křídel in Buchform, weitere Gedichtbände folgten. Ebenfalls in den 1960er Jahren veröffentlichte der Autor mit Petrklíče apetrkliky (1966), Kočka v houslích und Motýlek do tanečních (1969) erste Bücher für Kinder.Typisch für seine Poetik ist sein Sinn für Komik und Verspieltheit, ganz gleich, ob er für Kinder oder Erwachsene schreibt. In den 1970er und 1980er Jahren durfte Šrut nicht publizieren, neue Bücher erschienen erst nach 1989. Nach der Wende begann auch seine Zusammenarbeit mit der Illustratorin Galina Miklínová, zusammen veröffentlichten sie u.a. den Gedichtband Veliký tůdle (2003), die Geschichten von der kleinen Věra und dem Kokos-Opa Verunka a kokosový dědek (2004) und ab 2008 die Abenteuer der Lichožrouti (dt. als Die Sockenfresser), die 2009 mit dem Magnesia Litera ausgezeichnet wurden.
Auf Deutsch erschienen:
Die Sockenfresser. Kinderbuch, übers. von Andreas Tretner und Alexander Kratochvil, Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag 2018, (tsch. Originaltitel: Lichožrouti)
Foto: Thao
