Gast der Leipziger Buchmesse 2019:
Tereza Boučková (*1957 in Prag) ist Roman- und Drehbuchautorin, Dramatikerin und Kolumnistin
Als Tochter des systemkritischen, nach Ende des Prager Frühlings nach Österreich emigrierten Schriftstellers Pavel Kohout und seiner zweiten Frau Anna Kohoutová durfte Tereza Boučková nicht studieren und musste ihren Lebensunterhalt als Putzfrau verdienen. Mit Unterzeichnung der Charta 77 wurde sie endgültig als Staatsfeindin verfemt. Noch vor der Wende begann Tereza Boučková zu schreiben und debütierte im Samisdat mit dem Prosaband Indiánský běh (dt. als Indianerlauf), für den sie 1990 mit dem Jiří Orten-Preis ausgezeichnet wurde. Ihr wohl bekanntestes, in Tschechien zum heiß umstrittenen Bestseller avanciertes Werk ist der Tagebuchroman Rok kohouta (dt. als Das Jahr des Hahns), in dem sie die nicht enden wollenden Probleme mit ihren zwei angenommenen Söhnen beschreibt, die sie im Säuglingsalter aus einem Heim für Roma-Kinder adoptiert hat.
Auf Deutsch erschienen:
Indianerlauf, übers. von Eva Profousová, Katrin Liedtke, Rowohlt-Verlag Berlin 1993, (tsch. Originaltitel: Indiánský běh)
Wahnsinnig traurige Geschichten, übers. von Raija Hauck, Karl Rauch Verlag 2014 (tsch. Originaltitel: Šíleně smutné povídky)
Das Jahr des Hahns, übers. von Ulrike Helmke, Karl Rauch Verlag 2008, 2015, (tsch. Originaltitel: Rok kohouta)
Foto: Privat